Das Kloster Mariaburg

 Hier gelangen Sie zur offiziellen Website des Klosters Mariaburg.


Auf der Homepage des Klosterschulvereins Näfels wird die Geschichte des Klosters Mariaburg in Näfels kurz und prägnant beschrieben, weshalb wir darauf verweisen:  Klosterschulverein Näfels.


Beschreibung in Wikipedia

 

Das Kloster Mariaburg ist ein Kloster der Franziskaner (OFM) in Näfels im Kanton GlarusSchweiz, das früher den Kapuzinern gehörte.

Das Kloster steht auf mächtigen Stütz- und Ringmauern im alten Dorfteil auf dem «Burgstock», wo früher eine Burg stand. Es wurde 1674 als Kapuzinerkloster gegründet. 1986 übernahmen die Franziskaner (OFM) das Kloster von den Kapuzinern. In der Klosterkirche hängt ein Hochaltarbild von Johann Michael Hunger.

Der Konvent gehört mit den übrigen Klöstern in der Schweiz zur Kustodie Christkönig innerhalb der Franziskanerprovinz Austria und ist das Versammlungshaus dieser Kustodie.

Quelle: 

  • Jürg Davatz: Pfarrkirche St. Hilarius und Kapuzinerkloster in Näfels. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 732, Serie 74). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2003, ISBN 978-3-85782-732-7.

 


Geschichte

 

Auf dem markanten Hügel, der heute mitten im Dorf Näfels liegt, entstand im 12. oder frühen 13. Jhdt. eine Burganlage. Es ist zu vermuten, dass sie der gleichnamigen Adelsfamilie als Wohnsitz diente: In einer Urkunde vom 17. Juni 1240 werden die Brüder «Fridericus et Ulricus de Nevels» erstmals erwähnt. Schon wenige Jahre später scheinen die Herren von Näfels dem Glarnerland aber den Rücken gekehrt zu haben, 1258 und 1260 tauchen sie zuletzt in Zürcher Urkunden auf.

Spätestens 1288 muss die Burg an die Grafen von Habsburg gelangt sein, als diese vom Kloster Säckingen das Meieramt im Lande Glarus verliehen bekamen. 1320 war Ritter Bilgeri von Wagenberg habsburgischer Vogt und möglicherweise Burgherr zu Näfels. 1348 war es Hermann von Landenberg, der dieses Amt innehatte und als Vogt die Burg bewohnte. Sie bildete damals den wichtigsten Vorposten Habsburg-Österreichs im Linthtal. Dem bereitete der Konflikt zwischen den Talleuten und dem Landesherrn allerdings ein abruptes Ende. 1351 wurde die Burg durch die Glarner eingenommen und zerstört. In einem habsburgischen Klagerodel von 1354 wird die Burg Näfels erstmals direkt erwähnt. Es handelt sich dabei um ein Schadensinventar des Herzogs von Österreich nach den Auseinandersetzungen mit den Eidgenossen.

Im Februar 1352 zog Ritter Walther von Stadion, österreichischer Vogt in Schwaben, von Weesen her zu einer Strafaktion gegen die Glarner aus. Die Aktion schlug allerdings fehl - Stadion kam dabei ums Leben, seine Truppen wurden in die Flucht geschlagen. In der späteren Überlieferung wurde Stadion als letzter Burgherr zu Näfels betrachtet, um den sich bis heute verschiedene Sagen ranken. Vermutlich basiert dies auf einer Verwechslung mit seinem Bruder Ludwig von Stadion, der 1347 Vogt zu Weesen und Glarus war. Die Burg Näfels wird bis heute im Volksmund auch «Burg Stadion» genannt.

Ein Wiederaufbau der zerstörten Burg blieb aus. Die Funktion als habsburgischer Verwaltungssitz ging auf die Vorburg bei Oberurnen über. 1388, nach der Schlacht von Näfels, brach das alte Herrschaftssystem im Glarnerland dann endgültig zusammen. Die Ruine kam nun in den Besitz der Gemeinde, wie Aufzeichnungen aus dem Jahr 1588 erkennen lassen. Im 17. Jhdt. wurde das «Burgstock» genannte Areal verschiedentlich verpachtet. Von der ehemaligen Burg müssen damals noch hoch aufragende Reste zu sehen gewesen sein, denn erst im Sommer 1640 stürzte der Turm ein und zerstörte das Haus und die Gärten des Hans Spitz, der deswegen vor dem gemeinen Rat in Glarus klagte.

1675 begann der Kapuzinerorden auf dem Näfelser Burghügel mit dem Bau einer Klosteranlage, die 1677 vollendet wurde. Vor Baubeginn fertigte einer der Ordensbrüder, möglicherweise der «Klosterarchitekt» Niklaus von Zuben, eine grobe Skizze vom Grundriss der Burgruine an. Die mittelalterlichen Mauerreste wurden anschliessend abgetragen, das Steinmaterial für den Klosterbau verwendet.

Noch heute hat das Kloster Mariaburg festungsähnlichen Charakter. Die wuchtigen Stütz- und Ringmauern wurden allerdings erst in den Jahren 1753-1756 errichtet. 1986 mussten die Kapuziner das Kloster mangels Nachwuchs aufgeben. Seither wird es vom Franziskanerorden weitergeführt. Die jüngste Gesamtrenovation der Anlage wurde 2004 abgeschlossen.

Aufgrund der erhaltenen Planskizze und Vergleichen mit anderen Anlagen wurde 2003 ein grosses Modell der Burg Näfels fertiggestellt. Es kann im Gemeindehaus Näfels besichtigt werden.

 

Literatur

  • Hauser, Fridolin (Red.) - Die Burg Näfels [Schriften zur Gemeindegeschichte von Näfels, Bd. 3] | Näfels, 2004
  • Meyer, Werner - Die mittelalterlichen Burgen und Wehranlagen des Kantons Glarus | Glarus, 1974 | S. 214
  • Schorer, Fidelis - Franziskanerkloster Mariaburg auf dem Näfelser Burgstock | 2. Aufl. | Beuron, 2004
  • Winteler-Marty, Jakob - Die Burgen des Kantons Glarus | Basel, 1946 | S. 34-38